Wortlose Wahrheit

Leseprobe "Wortlose Wahrheit" aus Buchteil Fünf "Fragen und Antworten" aus dem Buch "Besser als Glück" von Torsten Brügge.


Vom Kopf her verstehe ich fast alles, was Sie schreiben. Ich spüre die Wahrheit, die hinter den Worten liegt und denke ganz oft "Ja, das stimmt!". Und doch kann ich vieles von dem, worüber sie schreiben, nicht lebendig erfahren - es scheint eher Theorie zu bleiben. Was kann ich tun?

Es ist ein gutes Zeichen, wenn sie die Wahrheit hinter den Worten erahnen. In dem Moment wo ein inneres "Ja!" oder "Stimmt!" auftaucht, begeben Sie sich in eine Resonanz mit einem Wissen, dessen Quelle tiefer als Worte und Vorstellungen liegt. Viele Menschen erahnen die Gewissheit spiritueller Wahrheit zuerst auf einer intellektuellen Ebene. Das ist ein guter Anfang. Dann glauben sie, sie müssten es weiterhin gedanklich durchdringen und verstehen. Das ist die Falle.

Ich kann Ihnen versichern, dass alles, was in diesem Buch geschrieben wurde, nur auf einer einzigen Grundlage möglich wurde: Auf der Hingabe an das Nicht-Wissen. Immer wieder, wenn ich bemerkte, dass mein Verstand auf eine anstrengende und rastlose Art versuchte, Wahrheit zu verstehen, erklang in mir eine Stimme. Sie lud mich leise aber kraftvoll ein: "Erlaube dir, das Verstehen-Wollen aufzugeben. Erlaube dir, dich wieder ins Nicht-Wissen fallen zu lassen." Viele tausend Male gab ich mich diesem Nicht-Wissen hin. Wieder und wieder. Wieder und wieder. Wieder und wieder. Daraus entsprang schließlich nach und nach auch wieder die Möglichkeit des Wissens und der Weisheit. Aber auch jetzt noch folgt nach jedem "schlauen" Satz ein Zurückfallen in vollkommenes Nicht-Wissen. Das ist es, wozu ich sie einladen möchte. Gerade jetzt. Gerade nach diesem Satz …

Wenn Sie dann doch wieder weiterlesen, möchte ich Ihnen noch etwas ans Herz legen: Für viele Menschen ist die Begegnung mit einem spirituellen Lehrer oder einer Lehrerin die wirksamste Hilfe, um in die direkte Erfahrung zu kommen. Bücher können große Kraft entwickeln. Sie können inspirieren und wach rütteln. Aber sich in die Präsenz eines Lehrers zu begeben, der selbst in Stille und Klarheit gegründet ist, übertrifft die Kraft von Büchern oft um ein Vielfaches. Die Speisekarte eines Restaurants können wir rauf und runter studieren und einen schönen Appetit durch die Beschreibungen der Menüs bekommen. Aber erst wenn uns der Kellner das leckere Essen direkt vor die Nase stellt, werden wir es wirklich riechen, kosten und satt werden.

Ende der Leseprobe